Aquarium - Aquaristik
"Ein Aquarium. Wie langweilig." Diesen oder ähnliche Sätze hört man immer wieder, wenn man den Leuten erzählt, man habe ein solches Becken aus Glas gefüllt mit Wasser zu Hause. Ich finde allerdings, Fische sind gute Haustiere, die nur wenig Arbeit erfordern, je nachdem, wie intensiv man sein Hobby betreibt. Natürlich kann man damit einen Großteil des Tages herumbringen, aber im Grunde ist man mit ein wenig Füttern und einer Viertelstunde für den wöchentlichen Wasserwechsel nicht wirklich lange beschäftigt, wenn es einmal zeitlich eng wird. Kein Vergleich zum Katzenklo, dass einem die Fellknäuel vollscheissen und nach täglicher Wartung schreit. "Aber Fische kann man doch nicht streicheln" - das stimmt. Allerdings ist das auch nicht der Zweck eines Haustieres, hier sollte man doch eher auf zwischenmenschliche Beziehungen achten, das verspricht dauerhaft mehr Erfolg.
Angefangen hat die Faszination Aquarium bei mir im April 2008, als mir meine Freundin ein 112l-Becken einer Bekannten vermittelte. Für den ersten Besatz war durch eine Aquarienaufösung in der Nachbarschaft auch schnell gesorgt, als eine Gruppe Panzerwelse im Becken ihre Schwimmübungen vollzogen. Ein Antennenwels spendete meine Freundin. Hinzu kamen ein paar Wochen später von der genannten Auflösung noch ein paar Schmucksalmler und Zwergpanzerwelse, die aber nur vorübergehend ihre Heimat im "großen" Becken fanden.
Besatz im 112l-Becken (Stand: April 2009)
- 10x Metallpanzerwels (Corydoras aeneus)
- 4x Schmucksalmler (Hyphessobrycon rosaceus)
- Ca 20x Keilfleckbärbling (Trigonostigma heteromorpha)
- 2x Brauner Antennenwels (Ancistrus sp.), Weibchen und Männchen (Albino)
- eine Handvoll Rote Zwerggarnele (Neocaridina denticulata sinensis var. red)
- 2x goldene Apfelschnecke (Pomacea bridgesi)
Warum nur Vorübergehend? Dies mag sich der geneigte Besucher fragen. Nun, die Geschichte ist schnell erklärt. Ein Becken ist bekanntlich kein Becken und so fand eine 54l-Version noch den Weg ins Wohnzimmer. Dort durften die "Piggies" einziehen, die anfängliche Fünfergruppe wurde auf eine Sollstärke von zehn Tieren aufgestockt. Auch ein paar Red Fire Zwerggarnelen gesellten sich hinzu. Später kamen noch Rotkopfsalmler und ein kleiner Antennenwels hinzu.
Besatz im 54l-Becken (Stand April 2009)
- 6x Zwergpanzerwels (Corydoras pygmäus)
- 15x Blehers Rotkopfsalmler (Hemigrammus bleheri)
- 2x Brauner Antennenwels (Ancistrus sp.) (klein)
- Rote Zwerggarnele (Neocaridina denticulata sinensis var. red)
- Turmdeckelschnecken
Aus der Auflösung war auch noch ein 12l-Becken über, in welches bei der ersten Eiablage der Metallpanzerwelse die Eier umgesetzt wurden. Leider ging dieser erste Versuch in die Hose, das kleine Becken war nicht eingelaufen, die Eier vepilzten. Um die Situation für die Zukunft zu verbessern, nahm ich auch für das kleine Becken den Dauerbetrieb auf, auf der Fensterbank in der Küche war ja noch Platz. Mit einem Luftheber und einem kleinen Schwamm als Filter tummelten sich auch dort ein paar Rote Zwerggarnelen, die dann im Laufe der Zeit immer mal wieder ein paar Panzerwels-Eier zu Besuch bekamen. Hier gab es dann nur noch wenige Ausfälle, so dass sich dort die kleinen Welse austoben dürfen, bis sie alt genug für die große, weite Aquarienwelt sind.
Im November stand der Umzug an, die Becken mussten mit. 20 Minuten Fahrt bei tiefen Temperaturen setzen den Tieren teilweise wohl doch etwas zu, in den folgenden Tagen nahm der Bestand an Rotkopfsalmlern und Schmucksalmlern etwas ab. Allerdings hatte der Umzug auch etwas Gutes: Mehr Platz - und meine Freundin hatte noch ein Becken für mich über, da wir für sie noch ein 160l-Becken besorgten. So gesellte sich zu dem beim Umzug frisch eingerichteten 12l-Becken noch ein 76l-Becken mit etwas ungewöhnlichen Abmessungen (breit und hoch, aber nicht tief) in meine Pflegeliste. Nun mit etwas mehr Erfahrung in der Aquaristik ausgestattet, entschloss ich mich für den Selbstbau eines Hamburger Mattenfilters für das neue Becken, was auf jeden Fall eine gute Entscheidung war. Eine Moosrückwand, schwarzer Kies und zwei große Wurzeln runden das Erscheinungsbild ab, im Wasser tummeln sich unzählige Endler Guppy (Poecilia wingei), vergesellschaftet seit kurzem (März 2009) mit Crystal Red Zwerggarnelen.
Da ich auch ganz gerne einmal auf den Auslöser meines Fotoapparates drücke, verbinden sich diese Hobbies auch ganz gut - im Laufe der Zeit will ich unter "Artikel" einige Arten näher beschreiben, die in meinem Haushalt gepflegt werden.