Mangelhafte Sicherheit kostet Fußball-Verbandsligist Viktoria Griesheim höchstwahrscheinlich drei Punkte. Nach der Begegnung am 16. November im Heimspiel gegen den SV Somborn (1:1) war es im Kabinengang zu Vorfällen gekommen, mit denen sich das Verbandsliga-Sportgericht auf Antrag des SV Somborn befasst hatte. Wegen mangelnder Sicherheit kam das Gericht zu folgendem Urteil: Drei Punkte Abzug für die Viktoria, 300 Euro Geldstrafe, dazu eine Sperre für Torhüter Michael Pauer von zwölf Pflichtspielen (längstens bis 29. April) wegen Tätlichkeit.
Viktoria-Vorsitzender Karl-Heinz Schecker sagte gestern zum ECHO: „Höchstwahrscheinlich werden wir keine Berufung einlegen.“ Er sieht keine Chance, besser aus der Sache herauszukommen. Schließlich sind drei Punkte Abzug die Mindeststrafe. Und gegen die Sperre für Michael Pauer ist nach Griesheimer Auffassung – wie auch von Horst-Günther Konle (Mittenaar), dem Vorsitzenden des Sportgerichts der HFV-Verbandsligen bestätigt – keine Aussicht auf Reduzierung der Strafe möglich.
Schecker hofft, dass die Viktoria, derzeit Tabellensechster, die drei Punkte verschmerzen kann: „Nach oben geht sowieso nichts mehr. Und nach unten werden wir wohl auch keine Probleme mehr bekommen.“
Nach dem 1:1 war es im Kabinengang in Griesheim zu Handgreiflichkeiten gekommen. Beteiligt waren laut Zeugenaussagen Somborns Trainer Reinhold Jessl und Spieler Sebastian Jessl auf der einen Seite sowie Michael Pauer und sein Vater auf Griesheimer Seite. Dabei hat nach Auffassung des Gerichts Michael Pauer versucht, Trainer Jessl zu schlagen. Auch Vater Pauer – der allerdings kein Vereinsmitglied ist und damit nicht der Sportgerichtsbarkeit unterliegt – habe dies versucht. Danach seien sich noch Griesheims Torhüter und Somborns Stürmer Jessl in die Haare geraten.
Das Gericht schenkte der Aussage von Michael Pauer keinen Glauben. Der Griesheimer hatte Sebastian Jessl beschuldigt, Auslöser der Rangeleien gewesen zu sein.
Die Geschichte findet an diesem Samstag ihre Fortsetzung. Dann stehen im abgetrennten Verfahren die beiden Jessls vor dem Verbandsliga-Gericht des Hessischen Fußball-Verbandes. Ihnen wird unsportliches Verhalten (Trainer Reinhold Jessl) sowie Tätlichkeit (Spieler Sebastian Jessl) vorgeworfen.
Quelle: DE, kal, 11.2.2009
