von Feis » 05.03.2007, 18:41
Mehr Krawallmacher als echte Anhänger
Regionalliga: Sicherheitsdienste gefordert
pRund 400 Fans des SV Darmstadt waren am Samstag angereist, um ihre Mannschaft beim Regionalligaspiel gegen den FK Pirmasens zu unterstützen. Unakzeptabel war die Art und Weise wie einige Unverbesserliche in ihren Reihen sich im Stadion auf der Husterhöhe präsentierten. Die Polizei musste vorsorglich, aufgrund von Randalen und Ausschreitungen, einen der Darmstädter Rädelsführer während des Spiels in Gewahrsam nehmen.
Bereits eine Stunde vor der Partie versammelten sich meist alkoholisierte Darmstädter Fans im Stadion-Foyer und machten durch lautstarke Gesänge auf sich aufmerksam. Als einige von ihnen Tische und Bänke als Gesangsbühne benutzten, kam es zu Rangeleien mit Polizei und Sicherheitsdienst. Dem beherzten Eingreifen des FKP-Fanbeauftragten Clemens Schmidt ist zu verdanken, dass es zu keinen größeren Eskalationen kam. Mit einem Megaphon, das er sich kurzerhand von einem SVD-Fan lieh, beruhigte er gut hörbar die Menge. Das Foyer wurde danach aus Sicherheitsgründen vom FKP geschlossen.
Zuvor war es zu Unmutsäußerungen einiger SVD-Fans gekommen, die mit ihren Stehplatztickets zur Haupttribüne wollten. Ein Fanbeauftragter der Darmstädter versuchte zu verhandeln, der FKP lehnte mit der Begründung ab, die Eintrittskarten gelten ausschließlich für den Gästeblock F. Trotzdem gelang es gut 150 Darmstädter Fans, Karten für die Haupttribüne zu kaufen und damit in unmittelbarer Nähe zu den anderen Besuchern dort, lediglich durch einige FKP-Ordner getrennt, das Spiel zu verfolgen. Für den FKP-Fanbeauftragten Clemens Schmidt eine äußerst unglückliche Konstellation, die Gott sei Dank ohne größere Reibereien über die Bühne ging.
Eine noch gereiztere Stimmung herrschte im Gästestehblock, in dem meist Jugendliche 98er-Fans Sicherheitskräfte bespuckten und mit Bierbechern bewarfen. Als sich in der Halbzeitpause mehrere Fans in Richtung Haupttribüne aufmachen wollten, griffen Polizei und Sicherheitsdienst ein. Es kam zu Handgreiflichkeiten, der gesamte Block wurde abgeriegelt, so dass ein Verlassen nicht mehr möglich war.
Die Darmstädter Busse wurden nach dem Spiel direkt an den Fanbereich dirigiert, unter Aufsicht der Polizei stiegen die Fans ohne Möglichkeit zu weiteren Randalen ein.
Auch beim benachbarten MTV Pirmasens hinterließen einige Darmstadt-Fans ihre „Visitenkarte". Von 50 großteils anständigen „Lilien"-Anhängern benahmen sich laut Auskunft der MTV-Wirtin drei bis vier daneben. Sie zerschlugen einige Gläser, wollten eine Deutschland-Fahne mitgehen lassen und verschmierten in der Herrentoiletten Türen und Kabinenwände mit dem Schriftzug „Darmstadt-Ultras". Als kleinen Trost hat die MTV-Wirtin entdeckt, dass die verwendete Farbe abwaschbar ist. (est)