Beschreibung
Die Gewehre der G3-Baureihe sind Rückstosslader mit feststehendem Lauf und beweglich abgestütztem Rollenverschluss. Die Waffe hat 6 Baugruppen, in die sie ohne Einsatz von Werkzeug, nur durch Herausdrücken von Haltebolzen, von Hand zerlegt werden kann.
Visiereinrichtung
Das Gewehr G3 verfügt über eine Dioptervisiereinrichtung mit den Visierschußweiten 100m über Kimme, 200m, 300m und 400m über Diopterloch.
Versionen
G3: Die Ursprungsversion des G3, die mit einem hölzernen Handschutz und einer festen hölzernen Schulterstütze ausgestattet war und nur eine einfache Klappkimme als Visiereinrichtung hatte.
G3A1: Die A1 Version hatte eine feststehende Holzschulterstütze, Holzhandschutz, Klappkimme, und ein feststehendes Rohr.
G3A2: Mit dieser Version wurde die mittlerweile bei allen heute gebräuchlichen Ausführungen vorhandene Trommelvisierung eingeführt. Diese Visierung hat ein Grobvisier (V-Kimme, für Entfernungen bis 100 m sowie Schießen bei eingeschränkter Sicht) und 3 Diopterbohrungen für die Schussentfernungen 200 m, 300 m und 400 m. Darüber hinaus verfügt das A2 über einen schwarzen Kunststoffhandschutz und eine einschiebbare Schulterstütze mit konvexem Schulterstück.
G3A3: Das heute noch gebräuchliche Sturmgewehr der Bundeswehr. Hier wurde erstmals ein freischwingendes Rohr eingeführt.
G3A4: Die Fallschirmjäger-Variante des G3A3 mit einschiebbarer neuer verstärkter Schulterstütze mit konkaven Schulterstück.
G3A3 ZF: Bei diesen Gewehren wurde werkseitig ein Zielfernrohrsatz mitgeliefert, Montage und Anschießen erfolgt jedoch durch den Schützen. Andere Abzugsschekelfeder mit geringerem Abzugswiderstand.
Technische Daten
Name: G3A3
Hersteller: Heckler & Koch
Kaliber: 7,62x51 mm (7,62 mm NATO/.308 Win)
Magazinkapazität: 20 Patronen
Gewicht: 4,4 kg
Länge: 102,5 cm
Breite: 5,8 cm
Höhe: 21 cm
Lauflänge: 44,98 cm
Züge/Drall: 4/rechts/Dralllänge 305 mm
Mündungsgeschwindigkeit: 800 m/s
Mündungsenergie des Projektils: 2.890 J bis 3.352 J
Feuerrate: etwa 600 Schuss/min
Kampfentfernung gegen Luft- und Erdziele: 300 m
Kampfentfernung mit Zielfernrohr: 600m
größte Schussweite: 3700 m
Baugruppen des Gewehrs G3
Rohr mit Gehäuse und Anbauteilen
Am Rohr mit Gehäuse und Anbauteilen ist noch ein Mündungsfeuerdämpfer montiert:
Griffstück mit Abzugs- und Sicherungseinrichtung
Am Griffstück befindet sich die Sicherungseinrichtung, es kann zwischen Sicher, Einzelfeuer und Feuerstoß gewählt werden.
Bodenstück mit Schulterstütze
Handschutz
Verschluss
Schlagbolzenfeder
Schlagbolzen
Steuerstück
Verschlusskopf
Verschlussträger
Geschichte
Das G3 ist ein Sturmgewehr, das lange Zeit bei der Deutschen Bundeswehr eingesetzt wurde. Nachdem Deutschland im Jahr 1955 wieder das Recht bekam, eine Armee aufzustellen, suchte man ab 1958 nach einer Waffe, die als Bewaffnung für das neue Heer dienen sollte und die das zur Wiederbewaffnung eingeführte ursprüngliche Sturmgewehr G1 alias FN-FAL von Fabrique Nationale aus Belgien ablösen sollte. Die Fabrique Nationale wollte die Lizenzfertigung in Deutschland nicht zulassen. So gab es eine Ausschreibung, bei der folgende Gewehre als potentielle Bewaffnung in Frage kamen:
Das G2 alias SIG-Sturmgewehr von SIG aus der Schweiz
Das G3 alias CETME Modell 58 von CETME aus Spanien
Das Cetme 58 ist eine Weiterentwicklung des StuG 45, die Entwicklungsgruppe des StuG 45 konnte vor den Alliierten nach Spanien fliehen und dort weiter entwickeln.
Es gab auch Überlegungen, das StuG 44 wieder einzuführen.
Zuerst sollte das G3 wegen eines internationalen Beschlusses von der holländischen Firma NWM produziert werden, aber Deutschland lehnte dieses Vorgehen ab und konnte diesen Beschluss umgehen. So bekam die deutsche Firma Heckler & Koch den Auftrag für die Produktion der Waffe, die seitdem die Standardwaffe der Bundeswehr war. 1997 begann die Ablösung durch das Nachfolgemodell G36.
Buchempfehlungen
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Heckler & Koch: Armorers of the Free World
Heckler & Koch
Die Geschichte der Gewehre. Vom Vorderlader zum Sturmgewehr
Weitere Informationen
Geschichte und Versionen
Details über den Rollenverschluß